Ist Ihnen auch schon mal den Bus vor der Nase weggefahren und der nächste kam erst eine halbe Stunde später? Kein Spaß bei Kälte und
Regen. Dagegen gibt es eine geniale Idee, die sich schon an einigen Orten in Deutschland
durchgesetzt hat: Die „Mitfahrbank“. Kommunen haben Bänke mit dieser Aufschrift
aufgestellt. Setzt man sich darauf, signalisiert man, dass man von einem
freundlichen Autofahrer oder einer –fahrerin mitgenommen werden möchte. Wer allerdings am Steuer bei dieser
Hilfsaktion mitmachen will, muss sich vorher mit Führerschein und Personalausweis
registrieren lassen und unterschreiben, dass er keine Minderjährigen kutschiert
– eine gute Vorsichtsmaßnahme. Bisher stehen diese Bänke nur auf dem Land an
Orten mit schlechter Busanbindung, etwa in Osdorf bei Kiel. Aber wäre es nicht
schön, wenn diese soziale Idee auch in der Stadt umgesetzt würde? Bestimmt gäbe
es außer einem schnellen Lift viele interessante Begegnungen.
Forscher an der Universität Kansas haben herausgefunden, dass es 50 bis 200 gemeinsam verbrachte Stunden braucht, damit sich eine „Bekanntschaft“ in eine „Freundschaft“ verwandeln kann. Noch einige Stunden mehr dürften es ein, um dann von einem „Freund“ oder einer „Freundin“ zum „guten Freund“ oder zur „guten Freundin“ zu avancieren. Was lernen wir daraus? Wenn wir uns einen Freundeskreis aufbauen wollen, müssen wir Zeit investieren. Doch das ist es nicht allein, auch die Qualität spielt eine Rolle. Der Studie zufolge sollten die Treffen den Beteiligten einen tieferen persönlichen Gewinn bringen, etwa durch Gespräche - oder Vergnügen bereiten. Zugegeben, Freunde bei Facebook findet man schneller. Aber das lässt sich nicht vergleichen.
Grundsätzlich befürworte ich Hilfsbereitschaft. Wir sollten uns gegenseitig unterstützen, denn schließlich ist jeder von jedem irgendwie abhängig. Aus diesem Grund habe ich auch schon Leute mitgenommen. Einfach so, weil zum Beispiel ein Gewitter im Anmarsch war und weit und breit keine Unterstellmöglichkeit für eine Frau am Randgebiet meines Wohnortes zur Verfügung stand. Da halte ich an und biete meine Hilfe an. Einmal wurde ich direkt von einem Mann gestoppt auf einem Parkplatz und gefragt, ob ich ihn etwa 7 km in das nächste Dorf mitnehmen könnte. Ich war nicht allein im Auto und nahm ihn selbstverständlich mit. Leider musste ich danach unser Auto desinfizieren .... ! Ja, diese Erfahrung gehört dann auch dazu ..... !
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