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Es werden Posts vom Februar, 2015 angezeigt.

Unglückliche Kindheit

Im Magazin der Süddeutschen Zeitung stand kürzlich ein Interview mit Yasmina Reza, international bekannt durch ihr Theaterstück "Der Gott des Gemetzels". Als Überschrift hatte man ein Zitat von ihr gewählt: "Ohne glückliche Kindheit führt man ein schöneres Leben." Ein ungewöhlicher Aspekt, der mich zum Lesen verführte. Allerdings überraschte mich die Erläuterung der Autorin: Ihrer Ansicht nach führt  eine unglückliche Kindheit dazu, dass man sich nicht nach ihr zurücksehnt und deshalb im Leben vorwärts schaut. So kann man es sehen. Obwohl mir das eher eine nützliche Form des Selbstschutzes zu sein scheint. Statt zu trauern und zu leiden, spaltet man die unglückliche Erfahrung ab und richtet den Blick auf die Gegenwart und Zukunft. Ich hatte eigentlich diese Interpretation erwartet: Wer eine unglückliche Kindheit hatte, gewinnt dadurch oft mehr Energie als jemand, der einen leichten Start hatte. Dafür gibt es viele prominente Beispiele besonders unter KünstlerInne

Kleiderständer

Ich liebe Mode und blättere auch gerne durch Hochglanzzeitschriften. Dass da manches Outfit als officetauglich deklariert wird, mit dem man sich sogar in Hamburg nicht mal in die Disco trauen  würde - okay. Nur manchmal wundere ich mich doch, welche Blüten die Modeaffinität in den Magazinen treibt. Da werden im redaktionellen Teil interessante Personen interviewt, etwa ManageInnen, UnternehmerInnen, sozial Engagierte oder KünstlerInnen. Und dann kann man lesen, welches Label diejenigen gerade tragen: X trägt eine Bluse von Gucci, eine Hose von Prada, Stiefel von Hermes. Als ob diese Menschen Models wären. Aber die  tollste Beschreibung fand ich kürzlich zum Porträts eines jungen Poeten: "Der    Schriftsteller XY trägt seine eigene Kleidung."

Erkenne Dich Selbst!

Gestern auf einem Museums-Vorplatz. Eine japanische Reisegruppe fotografiert sich. Ich staune: Man macht nicht etwa gegenseitig Aufnahmen, wie man es bisher von Touristen gewohnt ist, sondern jeder lichtet nur sich ab. Dazu klemmen sie ihre iPhones auf armlange Teleskopstöcke und lächeln sich selbst zu. Fasziniert habe auch ich meinen Fotoapparat gezückt und diese surreal anmutende Szene festgehalten In einem Magazin lese ich eine Anleitung, wie man die besten „Selfies“ macht: Zunächst ein Backgroundcheck. Der Hintergrund darf nicht von der eigenen Person ablenken. Dann den Kopf leicht schräg halten, damit das Gesicht schmaler wirkt. Ein No-go bei Nahaufnahmen ist krümeliges Makeup, also lieber Creme statt Puder. Aha. Und ein verrenkt ausgestreckter Arm ruiniert das beste Selfie. Besser geht es mit dem