Direkt zum Hauptbereich

Die Dankbarkeits-App

Jetzt ist es auch online möglich, sich in Dankbarkeit zu üben: Der Marburger Professor für Religionspsychologie Hennig Freund hat ein Online-Dankbarkeitstraining entwickelt.

Als ich diese Kurznachricht las, musste ich schmunzeln. Vermutlich gibt es als nächstes eine Dankbarkeits-App für das Smartphone.
Vielleicht ist das ja tatsächlich ein Weg, der guten alten Tugend der Dankbarkeit ein modernes Outfit zu verpassen. Inhaltlich hat sich nämlich seit Jahrhunderten nichts geändert: Dankbarkeit ist der Königsweg zum Glück. weil sie den Blick von Mangel auf Fülle lenkt.

Für diejenigen, die ihre Dankbarkeit nicht unbedingt via Internet steigern möchten, habe ich hier zwei gute Tipps:

1. Die aufwändige Version:
Legen Sie sich einen Notizkalender neben das Bett. Tragen Sie jeden Abend vor dem Schlafengehen in Stichworten ein, was Ihnen am Tag Gutes passiert ist. Etwa ein Kompliment, ein beruflicher Erfolg, ein freundlicher Anruf, ein interessantes Gespräch, was auch immer, Großes wie Kleines. Sie werden staunen, an was Sie sich alles erinnern. Unser Unterbewusstsein sammelt nämlich alles. Die Erinnerung macht es uns dann wieder bewusst.

2. Die Blitz-Version:
Wenn Sie schlechte Laune haben oder unzufrieden sind, rufen Sie sich sofort ein paar Dinge ins Gedächtnis, für die Sie dankbar sein können. Sie werden erleben, wie schnell sich Ihre Stimmung verändert.

Vielen Dank, dass Sie diesen Blog gelesen haben!   

    

 

Kommentare

  1. ...und ich bedanke mich für diesen Blog-Eintrag und hoffe, dass viele Menschen Dankbarkeit spüren. Ich wünsche Ihnen, liebe Frau Dr.Wlodarek, sonnige Osterfeiertage und ein reich gefülltes Osternest. Viele Grüße, R.F.

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ein Freund, ein guter Freund...

Forscher an der Universität Kansas haben herausgefunden, dass es 50 bis 200 gemeinsam verbrachte Stunden braucht, damit sich eine   „Bekanntschaft“ in eine „Freundschaft“ verwandeln kann. Noch einige Stunden mehr dürften es ein, um dann von einem „Freund“ oder einer „Freundin“ zum „guten Freund“ oder zur „guten Freundin“ zu avancieren. Was lernen wir daraus? Wenn wir uns einen Freundeskreis aufbauen wollen, müssen wir Zeit investieren. Doch das ist es nicht allein, auch die Qualität spielt eine Rolle. Der Studie zufolge sollten die Treffen den Beteiligten einen tieferen persönlichen Gewinn bringen, etwa durch Gespräche - oder Vergnügen bereiten. Zugegeben, Freunde bei Facebook findet man schneller. Aber das lässt sich nicht vergleichen.

Selbst schuld?

Am liebsten möchte ich gar keine Nachrichten mehr hören oder sehen – doch das hieße, den Kopf in den Sand zu stecken vor allen politischen und sozialen Krisen in Deutschland und der Welt. Eins nutzt dabei auch nichts: Sich über das Auftauchen von so vielen mitleidlosen und/oder wirren politischen Führern zu wundern. Der Satiriker Franz von Seboca trifft den Nagel auf den Kopf: „Wenn Psychopathen in freien, allgemeinen und gleichen Wahlen zu Führern bestimmt werden, wirft das Fragen nach der geistigen Gesundheit des Wahlvolkes auf.“ Der Mann hat Recht – und wir PsychologInnen haben noch viel zu tun.

Lesezeichen

Unglaublich: Fast 90 000 Bücher erscheinen jedes Jahr in Deutschland,   die meisten traditionell im Herbst. Um den Termin der Frankfurter Buchmesse herum geben dann Magazine und überregionale Zeitungen Tipps, was zu lesen lohnt. Dazu wühlen sich die Journalisten vorab durch unzählige Krimis, Romane, Sachbücher. Ich bin für ihre Arbeit dankbar, denn andernfalls wäre mir vielleicht der eine oder andere Schatz entgangen. Aber noch mehr freut mich, dass zu diesem Zeitpunkt Bücher so gefeiert werden. Sie sind, allen anderen Medien zum Trotz, für unsere Seele besonders wertvoll. Ich habe selbst durch Ratgeber viel gelernt. Manchmal war es nur ein Satz, der mir plötzlich eine ganz neue Sichtweise bescherte. Der Schriftstellers Tschingis Aimatov hat durchaus Recht, wenn er sagt: „Du öffnest die Bücher und sie öffnen dich.“ In diesem Sinne wünsche ich allen, dass sie für sich den passenden „Seelenöffner“ finden, sei es in Form eines berührenden Romans, einer Biografie oder eines Sachbuches