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Es werden Posts vom August, 2013 angezeigt.

TRAGISCH

 "Tschick", ein Roman von Wolfgang Herrndorf, wurde mir 2010 vom Verlag zugeschickt. Der Klappentext wies ihn als Abenteuerfahrt zweier jugendlicher Ausreißer aus, die auf ihrem Weg durch den wilden Osten den Geheimnissen des Lebens begegnen. Nun ja, nicht gerade ein Thema, das mich brennend interessierte. Irgendwann fing ich dann doch an zu lesen - und war hingerissen. " Es ist diese Zartheit, die sich allein über den Ton vermittelt, die eine Kameradschaft, Zugehörigkeit und Identifikation erzeugt, der sich kein Leser entziehen kann und will" schwärmte der Spiegel zu Recht. "Tschick" wurde ein Sensationserfolg, verkaufte sich über eine Millionen mal. Der Traum jedes Autors, was für ein Glück. Und dann:  Im Frühjahr 2010 wurde bei Wolfgang Herrndorf ein bösartiger Gehirntumor diagnostiziert. Mit aller Kraft kämpfte er gegen die Krankheit, aber ohne Erfolg. Nach einem Arztbesuch mit endgültig hoffnungslosem Befund hat sich Wolfgan

"Die Knochen kennen die Wahrheit"

Ich weiß, mit diesem Blog werde ich einige ärgerliche Kommentare herausfordern. Aber ich sage es hier trotzdem ganz offen: Ich bin gegen Kriminalromane Gerade hat meine Aversion wieder neue Nahrung bekommen. Ich  habe einen Stapel Vorschau-Kataloge von Verlagen durchgesehen, um mich zu informieren, welche Ratgeber-Titel  eventuell empfehlenswert sein könnten. Angeboten werden auch jede Menge Krimis.Dazu kündigt man das neue Werk eines bekannten Autors beispielsweise so an: "Ein junges Mädchen wird tot im Wald gefunden. Sie wurde brutal vergewaltigt. Zehn Jahre später wird an der Stelle ein Polizist getötet, sein Gesicht ist grausam entstellt." Man zitiert auch gerne direkt aus einem Buch: "Das Streicholz verströmte erstaunlich helles Licht in dem dunklen Raum, und die Augen der Frau, die vor ihm kniet, weiten sich erschrocken." Oder wirbt mit dem Versprechen: "Angst und Schrecken von der ersten bis zur letzten Seite". Na, Lust auf Lesen bekommen? Ich

Modisches Statement

Ich interessiere mich für Mode. Nein, nicht nur im Blick auf meinen Kleiderschrank, sondern vor allem für ihre   psychologische Bedeutung. Frei nach einem bekannten Ausspruch von Paul Watzlawick können wir nämlich modisch nicht nicht kommunizieren, selbst wenn wir uns in Sack und Asche hüllen. Mit unserem Outfit treffen immer eine Aussage über uns selbst. Kürzlich las ich in einer US-Zeitschrift ein Interview mit der Galeristin  Megan Piper. Sie brachte das auf den Punkt, indem sie sagte: "Dressing is like telling a story about who you are." Unter diesem Aspekt habe ich mir dann mal bei einem Cappucino im Straßencafe die Passanten angesehen. Es war interessant, was die Kleidung über ihre BesitzerInnen zu sagen wusste: "Ich falle gerne auf.". "Ich bin sportlich". "Ich bin romantisch" . "Mir sind Äußerlichkeiten unwichtig.". "Ich bin eine Lady". "Ich bin sexy.". "Ich bin bequem." Kleidung erzählt viele