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Es werden Posts vom 2013 angezeigt.

Mindere Leistung!

Diese Nachricht hat mich wirklich aufgeregt. Marissa Mayer, 38, Chefin des Internetkonzerns Yahoo, hat ein System eingeführt, mit dem die Leistung der Belegeschaft erfasst werden soll. Danach müssen die Führungskräfte Mitarbeiter regelmäßig in fünf Kategorien einordnen. Wer in einer der letzten Kategorien landet, wird als Minderleister (Low Performer) bezeichnet und muss mit einer Kündigung rechnen. Bereits 600 Mitarbeiter sind nach dieser Methode schon entlassen worden. Nun ist sicher nichts dagegen einzuwenden, dass man einem wirklich unfähigen Mitarbeiter die rote Karte zeigt . Das Perfide bei dieser Auslese ist jedoch, dass Mayer Prozentzahlen für die Leistungskategorien vorgibt. Dadurch fällt automatisch immer eine Gruppe unter die "Minderleister". Die Manager müssen also auch Leute entlassen, die gute Arbeit machen, aber eben nicht in die ersten drei Kategorien passen. Wie dumm und borniert muss man sein, um so etwas durchzusetzen?  Der psychologische Effekt ist verhe

Schluss jetzt!

Gehen Sie doch einmal Ihren Freundes- und Bekanntenkreis durch und fragen Sie sich ehrlich: Mit wem bin ich wirklich gerne zusammen? Wer tut mir gut? Wer hält auch in Krisen zu mir und unterstützt mich? Oder wer zehrt im Gegenteil immer nur von mir? Wem leihe ich mein Ohr, meine Aufmerksamkeit und meine Energie - aber wenn ich das einmal brauche, hat der andere leider gar keine Zeit?  Natürlich soll und darf man Menschen nicht nur nach ihrer Nützlichkeit für die eigene Person beurteilen. Das ist hier auch nicht gemeint. Vielmehr geht es darum, nicht unbesonnen  alte Beziehungen und Pseudo-Freundschaften aufrecht zu erhalten, die sich längst überholt haben oder die einen über lange Strecken belasten. In dem Fall ist es für alle Beteiligten besser, sich klar und deutlich zu trennen. Dazu las ich kürzlich eine provokante Methode, die mich schmunzeln lies.Es handelt sich um eine Anleitung, den eigenen Anrufbeantworter mit folgendem Text zu besprechen: "Danke für Ihren Anruf. Leid

Generation Handy

Gestern beim Walken  im Park: Ein Vater kommt mir entgegen, ein etwa dreijähriges Kind an der Hand, das  Handy am Ohr. Das Kind erzählt etwas, zeigt auf dies und das. Der Vater nickt fahrig in seine Richtung und telefoniert engagiert weiter. Ich kann nicht sagen, wie oft ich dieses Bild in letzter Zeit in Varianten schon  gesehen habe: Mütter, die ihre Babys im Kinderwagen schieben und dabei telefonieren, während der Blick der Kleinen ins Leere geht. Oder Kinder auf dem Spielplatz, die vergeblich die Aufmerksamkeit eines Elternteils suchen, weil der gerade mit seinem IPhone beschäftigt ist. Als Psychologin macht mich das besorgt.Schließlich weiß man doch inzwischen, wie wichtig der Blick der Bezugspersonen ist und wie verheerend es sich auswirkt, wenn man nicht gesehen wird.   Ich will nicht übertreiben - aber wie wird sich das auf die Kinder auswirken, wenn sie weniger wichtig sind als die permanente Beschäftigung mit einem Gerät?   

Sie sind großartig!

Vorige Woche war ich beim Filmfest in Hamburg. Ein besonderes Highlight war die Verleihung des Douglas-Sirk-Preises an die englische Schauspielerin Tilda Swinton. Bevor ihr aktueller Film "Only lovers left alive" - ein sehr witziger und intelligenter Vampirfilm unter der Regie von Jim Jarmusch - gezeigt wurde, hielt man die obligatorischen Reden. Der Organisator des Filmfestes, die Hamburger Kultursenatorin und ein bekannter Regisseur überboten sich förmlich mit Lob für den künstlerisch eigenwilligen und extravaganten Star. Dann trat Tilda Swinton auf die Bühne, um den Preis in Empfang zu nehmen. Vor dem Podium drängelte sich eine Traube von Fotografen und führte vor, warum es "Blitzlichtgewitter" heißt. Souverän ließ es die Preisträgerin. über sich ergehen und bedankte sich dann selbstbewusst und sympathisch für die Laudatio und den Preis. Ich überlegte, wie es wohl gewesen wäre, wenn eine von uns aus dem Publikum da oben gestanden hätte. Vermutlich hätten die me

Viel Glück!

In letzter Zeit bin ich in Zeitschriften immer wieder auf den Satz "Glück muss man sich erarbeiten" gestoßen. Als Glücksexpertin - ich habe schließlich meine Dissertation darüber geschrieben - kann ich das natürlich nicht unkommentiert lassen. Nun ja, so manches Glück wird einem einfach geschenkt, wie zum Beispiel ein gesundes Kind oder eine wunderbare Stimme. Aber darüber hinaus hat der Satz durchaus seine Berechtigung, und zwar in mehrfacher Hinsicht: Wenn wir aus dem, was uns gegeben ist, nichts machen, ist es mit dem Glück schnell vorbei. Und  noch wichtiger: Glück ist ein Gefühl, das von äußeren Umständen zwar befördert werden kann, letztlich aber davon unabhängig ist. Das beweisen Untersuchungen mit Lottogewinnern und Unfallopfern. Nach einem ersten Glückstaumel bzw. Schock pendelte sich der Gemütszustand beider Gruppen auf die ursprüngliche Frequenz ein. Die positiven und negativen Erlebnisse wirkten sich also letztlich kaum auf das Glücksgefühl  aus. W

Choupette

So viel Zeit habe ich schon lange nicht mehr vor dem Fernseher verbracht, aber es war auch psychologisch zu interessant: Auf VOX gab es einen Abend über den Designer Karl Lagerfeld unter dem Titel "Mode als Religion". Eindeutig, der Mann ist der Papst der Modeszene. Kreativ, brillant. Er versteht sein Handwerk.  Und nicht nur das, ebenso ist er ein Meister der Selbstinszenierung.Dafür setzt er geschickt alle dazu nötigen Verhaltensweisen ein. Wie etwa diese: Distanz wahren, Unabhängigkeit zelebrieren. Selbstironie zeigen. Intelligente Statements abgeben. Auf noble Weise bescheiden sein ("Ich bin doch nicht der Sonnenkönig, das ist albern). Großzügig sein. Günstlinge mit Wohlwollen bestrahlen. Optisch unverwechselbar sein.  Ich fand es faszinierend, wie sich das auswirkt. Seine Mitarbeiter setzen sich vor lauter Respekt selbst unter Druck setzten. "Ich hoffe, das Karl das gefällt."  "In einer Stunde kommt Karl und will sich das ansehen. Bis dahin müssen w

TRAGISCH

 "Tschick", ein Roman von Wolfgang Herrndorf, wurde mir 2010 vom Verlag zugeschickt. Der Klappentext wies ihn als Abenteuerfahrt zweier jugendlicher Ausreißer aus, die auf ihrem Weg durch den wilden Osten den Geheimnissen des Lebens begegnen. Nun ja, nicht gerade ein Thema, das mich brennend interessierte. Irgendwann fing ich dann doch an zu lesen - und war hingerissen. " Es ist diese Zartheit, die sich allein über den Ton vermittelt, die eine Kameradschaft, Zugehörigkeit und Identifikation erzeugt, der sich kein Leser entziehen kann und will" schwärmte der Spiegel zu Recht. "Tschick" wurde ein Sensationserfolg, verkaufte sich über eine Millionen mal. Der Traum jedes Autors, was für ein Glück. Und dann:  Im Frühjahr 2010 wurde bei Wolfgang Herrndorf ein bösartiger Gehirntumor diagnostiziert. Mit aller Kraft kämpfte er gegen die Krankheit, aber ohne Erfolg. Nach einem Arztbesuch mit endgültig hoffnungslosem Befund hat sich Wolfgan

"Die Knochen kennen die Wahrheit"

Ich weiß, mit diesem Blog werde ich einige ärgerliche Kommentare herausfordern. Aber ich sage es hier trotzdem ganz offen: Ich bin gegen Kriminalromane Gerade hat meine Aversion wieder neue Nahrung bekommen. Ich  habe einen Stapel Vorschau-Kataloge von Verlagen durchgesehen, um mich zu informieren, welche Ratgeber-Titel  eventuell empfehlenswert sein könnten. Angeboten werden auch jede Menge Krimis.Dazu kündigt man das neue Werk eines bekannten Autors beispielsweise so an: "Ein junges Mädchen wird tot im Wald gefunden. Sie wurde brutal vergewaltigt. Zehn Jahre später wird an der Stelle ein Polizist getötet, sein Gesicht ist grausam entstellt." Man zitiert auch gerne direkt aus einem Buch: "Das Streicholz verströmte erstaunlich helles Licht in dem dunklen Raum, und die Augen der Frau, die vor ihm kniet, weiten sich erschrocken." Oder wirbt mit dem Versprechen: "Angst und Schrecken von der ersten bis zur letzten Seite". Na, Lust auf Lesen bekommen? Ich

Modisches Statement

Ich interessiere mich für Mode. Nein, nicht nur im Blick auf meinen Kleiderschrank, sondern vor allem für ihre   psychologische Bedeutung. Frei nach einem bekannten Ausspruch von Paul Watzlawick können wir nämlich modisch nicht nicht kommunizieren, selbst wenn wir uns in Sack und Asche hüllen. Mit unserem Outfit treffen immer eine Aussage über uns selbst. Kürzlich las ich in einer US-Zeitschrift ein Interview mit der Galeristin  Megan Piper. Sie brachte das auf den Punkt, indem sie sagte: "Dressing is like telling a story about who you are." Unter diesem Aspekt habe ich mir dann mal bei einem Cappucino im Straßencafe die Passanten angesehen. Es war interessant, was die Kleidung über ihre BesitzerInnen zu sagen wusste: "Ich falle gerne auf.". "Ich bin sportlich". "Ich bin romantisch" . "Mir sind Äußerlichkeiten unwichtig.". "Ich bin eine Lady". "Ich bin sexy.". "Ich bin bequem." Kleidung erzählt viele

CARPE DIEM

Im Urlaub war ich in der Bretagne. Eine traumhafte Landschaft, wenn auch das Wetter dort bekanntermaßen Hamburger Verhältnisse zeigt. Aber die Farben machen das wett: Dieser in allen Graublautönen changierende Himmel, das damit korrespondierende Meer - und als Extra ein Mohnblumenfeld. Zwischen den Ähren standen Hunderte von leuchtendroten Blumen. Ein zauberhafter Anblick. Ein paar Tage lang radelte ich auf dem Weg zum Bäcker entzückt daran vorbei.  "Das muss ich unbedingt fotografieren," dachte ich. Aber mal hatte ich den Fotoapparat vergessen, mal war ich in Eile. Endlich passte es und ich fuhr mit meiner kleinen Kamera dorthin, um die Aufnahmen zu machen.  Das Feld war abgeerntet, alle Blumen verschwunden. Hätte ich meine Aufnahmen doch bloß gleich gemacht, statt sie zu verschieben. Meine Lehre daraus: Demnächst werde ich sofort umsetzen, was ich mir vorgenommen habe.Dann gibt es auch nichts zu bereuen. Das gilt auch für größere Dinge.     

Die Chaneltasche

„Willkommen in der Realität“ sagte meine Nachbarin mit bitterem Lächeln, als ich sie nach Ihrer Tochter fragte. Die ist exzellent ausgebildet, hat schon einiges an Berufserfahrung, ist außerdem liebenswürdig, bildhübsch – und seit kurzem arbeitslos, weil die Firma, in der sie bisher tätig war, überraschend Pleite gemacht hat. Seitdem bewirbt sie sich in ihrer Branche. 50 Bewerbungen hat sie schon geschrieben, drei Vorstellungsgespräche haben sich daraus ergeben. Alle drei Arbeitgeber waren begeistert - und haben ihr einen Job als Praktikantin angeboten! Das war nun nicht gerade das, was sie sich vorgestellt hat. Sie hätte schon gerne ein Gehalt von dem sie leben kann. Daraufhin verstieg sich einer der Personaler zu der Aussage: „Sie würden zwar großartig in unser Team passen, aber Sie sind die Chanel-Tasche, die wir uns nicht leisten können.“ Stellt sich mir die Frage: Wie kommt dieses Land ohne Chanel-Taschen weiter?

Tierliebe

Seit einigen Wochen bin ich Vegetarierin. Das hier so offiziell zu verkünden, hat vermutlich den gleichen Effekt, als ob man seiner Umgebung mitteilt „Ich habe aufgehört zu rauchen.“ Danach darf man sich nicht mehr mit einer Zigarette erwischen lassen, ohne seine Glaubwürdigkeit zu verlieren. Ich hänge mich also ziemlich weit aus dem Fenster. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass Sie mich in einem Restaurant vor einem Wiener Schnitzel sitzen sehen, im Imbiss mit einer Currywurst oder beim Hotelfrühstück mit Schinkenbrötchen. Obwohl mir die Konsequenz nicht immer leicht fällt. Der Grund für meinen Sinneswandel ist nämlich nicht, dass ich kein Fleisch mag, sondern die Vorstellung, dass die Tiere getötet werden - von der meist grausamen Tierhaltung einmal ganz abgesehen. Keine Sorge, ich bin nicht missionarisch. Schließlich habe ich selbst lange genug die Augen vor dem Leid der Tiere verschlossen. Und jetzt funktioniert das eben nicht mehr. Interessant ist, dass es plötzlich vielen Men

WUNSCHERFÜLLUNG

Wenn ich mich recht erinnere, stammt der Spruch von Oscar Wilde: "Überlege dir gut, was du dir wünschst, es könnte sich erfüllen". Da ist durchaus etwas dran. Meist haben wir den Blick so fest auf die Vorteile eines Wunsches gerichtet, dass uns seine negativen Konsequenzen nicht bewusst sind. Im Hamburger Abendblatt las ich dazu einen Witz, der das  mit einem gewissen bösen Humor illlustriert. Als Expertin für Wunscherfüllung - schließlich bin ich Autorin des Ratgebers "Wunscherfüllung für Selbstabholer - musste ich darüber besonders schmunzeln : Ein Bauer, der schon länger die Nase von seiner täglichen Arbeit voll hat, trifft eine Fee. Wie es so Feen-Art ist, gibt sie ihm drei Wünsche frei. Als erstes wünscht er sich, ein Prinz zu sein.Schon trägt er das Gewand eines Thronfolgers. Als zweites wünscht er sich ein Schloss. Sekunden später befindet er sich in einem prächtigen Bauwerk. Sein dritter Wunsch lautet: "Ich möchte eine Prinzessin zur Frau." Kaum aus

FILMKRITIK

Lesen Sie Filmkritiken, bevor Sie ins Kino gehen? Dann sind Sie sicher auch manchmal erstaunt, wie wenig sich die Beurteilung in den Medien mit der eigenen Wahrnehmung deckt. Da schreibt einer, die Protagonisten würden nicht berühren und vergibt von fünf möglichen Sternen knappe drei. Ich sehe mir das Werk trotzdem an und sitze berührt im Sessel, bis der gesamte Abspann vorbei ist. Ein Rezensent  lobt einen Film in den höchsten Tönen. Der sei unglaublich tiefgründig und subtil. Ich falle prompt darauf herein und sitze in einem grottenlangweiligen Film, in dem die Schauspieler in Zeitlupe agieren. Einen hochgelobten gesellschaftsrelevanten Film finde ich einfach nur hässlich, während ein angeblich kitschiger Film sich als hinreißend romantische Geschichte entpuppt. Wer hat denn nun recht, die Rezensenten oder ich? Beide. Weil Vorlieben nun mal ganz individuell sind. Also gar keine Rezensionen lesen? Mein Tipp: Wenn Ihre persönliche Erfahrung schon öfter mit der eines  Rezensenten

Und was ist mit mir?

Am Samstag habe ich einen Vortrag auf dem Kongress "Frauen mit besonderen Herausforderungen" in Berlin gehalten. "Besondere Herausforderungen" ist eine harmlose Umschreibung für das Schicksal dieser Frauen. Es handelte sich nämlich um die Mütter behinderter Kinder. Diese Kinder müssen meist rund um die Uhr betreut werden. Darüber hinaus haben manche von ihnen so schwere Beeinträchtigungen, dass man immer wieder um ihr Leben bangt. Die Geschichten, die ich in informellen Gesprächen erfuhr, gingen mir sehr nahe. Wie die der Mutter, deren Sohn häufig epileptische Anfälle bekommt und dann mit Blaulicht ins Krankenhaus gefahren wird. "Niemand fragt danach, wie ich damit fertig werde, dass ich jedesmal Todesangst um mein Kind habe." sagte sie. Verständlicher Weise stehen zunächst die Kinder im Mittelpunkt. Aber darüber werden leicht diejenigen vergessen, die emotional ganz dicht bei ihnen sind.Sie müssen selbst zusehen, wie sie nach solchen Erlebnissen wiede

Jekyll & Hyde

Der Fall des Fußballfunktionärs Uli Hoeneß beschäftigt derzeit die Gemüter und die Medien: Ein Mann, der sich rührend um Spieler in Not kümmert, mit Politikern Klartext redet und bisher als Sinnbild eines Aufrechten galt. Gleichzeitig ein Steuersünder, der skrupellos Millionen am Fiskus vorbei in die Schweiz transferierte. Also nur ein Schwindler, der seiner Umgebung den Biedermann vorspielte? Nein.Beide Seiten existieren nebeneinander, der "Geradlinige" und das "Schlitzohr". Wir alle sind nicht aus einem Guss, sondern haben verschiedene Persönlichkeitsanteile, die sich im Laufe unseres Lebens entwickelt haben. Mein Kollege Schulz von Thun hat dafür das passende Bild des "Inneren Teams" gefunden. Unser Bewusstsein ist zwar der Boss, aber die einzlenen Teammitglieder sind einflussreich. Manche von ihnen können sich widersprechen. Personen, die in der Öffentlichkeit stehen, zeigen das oft besonders deutlich. Wie etwa auch die Chefredakteurin einer bekannt

Nomen est omen

Kürzlich ging es durch die Medien: Der Moderator Dieter Moor hat sich entschlossen, zu seinem 50. Geburtstag seinen ungeliebten Vornamen in "Max" zu verändern.  Nun rätselt so mancher: Warum hat er gerade "Max" gewählt? Die bloße Alliteration jedenfalls kann es nicht sein. Da stünden schließlich auch Michael, Mike, Marian oder Marius zur Verfügung.Namen haben eine Aura. Ihr Klang evoziert ein Bild.So hat "Max" hat etwas Freches. Nicht umsonst heißen die bösen Buben bei Wilhelm Busch "Max und  Moritz".Wenn ich mir die Fotos von Herrn Moor so anschaue, dann sehe ich keinen Max, höchstens einen Maximilian.Aber vielleicht ist der "Max" eine Seite, die Herr Moor in sich trägt und die nun gerne heraus will?Oder eine Eigenschaft, die er sich wünscht? In meinem Bekanntenkreis sind drei Frauen, die sich schon vor längerer Zeit umbenannt haben. Wenn aus einer Elisabeth eine Ina wird oder aus einer Elke eine Paulina, dann hat das Folgen. Psychol

Glück im Spiel

Ich spiele nie Lotto. Aber diesmal hat es mich gereizt: Im EuroJackpot waren ein paar Millionen aufgelaufen. Warum es nicht mal versuchen? Ich habe also drei Mal 5 aus 50 angekreuzt. Nicht einfach ins Blaue hinein, sondern mit überlegter Zahlensymbolik. Jeder Mensch hat ja Zahlen in seinem Leben, die für ihn eine gewisse Bedeutung haben, wie Geburtstage, Hochzeitstage, Anzahl der Kinder oder ähnliches. Einen Tag lang konnte ich nun davon träumen, dass sich meine 6,50 € auf wundersame Weise vermehren würden. Dazu erwartete ich nicht gleich unbescheiden die gesamten Millionen, aber wenigstens einen guten Teil davon. Was ich damit machen würde, musste ich nicht lange überlegen.  Tja, und dann der Absturz: Ein Tipper aus dem Rhein-Main-Gebiet hat den ganzen Gewinn abgeräumt und für  mich blieb nichts mehr übrig. Und was die größte Enttäuschung war: Ich hatte auch nicht eine einzige Zahl richtig! Eigentlich weiß ich es längst: Ich zähle zu den Menschen, die sich ihr Glück erarbeiten.

DER KLEINE PRINZ

Eine schicke Boutique, viel Kaschmir und Seide im Angebot. Eine Mutter kommt mit ihrem Dreijährigen hinein und probiert diverse Schals vor dem Spiegel. Inzwischen hat sich der Kleine einen Gürtel geschnappt und knallt die schwere Silberschnalle lustvoll gegen den mannshohen Spiegel. Die Mutter reagiert nicht. Das Kind will halt spielen. Die Verläuferin sieht sich das eine Weile an und sagt dann höflich: "Würden Sie bitte das Kind vom Spiegel wegnehmen, der könnte kaputt gehen." Darauf die Mutter sehr empört: "Wie bitte? Wenn überhaupt, wäre es ja wohl angebracht, dass Sie sagen: `Dem Kind könnte etwas passieren.`" So viel Egozentrik lässt mich fassungslos zurück.   

Ein Experiment zu Geben und Nehmen

Vor dem Supermarkt stand der Verkäufer der Obdachlosen-Zeitung, die in Hamburg "Hinz und Kunzt" heißt, und bot das Heft  an. Ich hatte die aktuelle Ausgabe zwar schon vor einigen Tagen gekauft (und gelesen), kaufte nun aber eine zweite. Mit dem Heft in der Hand machte ich mich auf den Weg in meine Praxis. Mehrfach brauchte ich die Lektüre nicht. Also beschloss ich spontan, sie unterwegs zu verschenken. Eine Dame im Pelz kam mir entgegen. Ich grüßte freundlich und fragte: "Möchten Sie vielleicht eine `Hinz  und Kunzt´? Ich habe sie doppelt." Sie sah mich irritiert an und wehrte heftig ab. Ich überlegte, dass sie  vermutlich geglaubt hatte, ich wollte ihr das Blatt verkaufen. Also variierte ich mein Angebot beim nächsten Versuch, einem Geschäftsmann: "Darf ich Ihnen eine `Hinz  und Kunzt`schenken? Ich habe sie doppelt gekauft." Ich bekam ein barsches "Nein". So schnell gab ich nicht auf. Eine junge Frau mit zwei Einkaufstüten war die Nächst

Veränderung

Für unterwegs hatte ich ein Büchlein mit Sprüchen zum Thema Veränderung eingesteckt. Besonders angesprochen hat mich dieser: Wir müssen der Wandel sein, den wir in der Welt zu sehen wünschen. Mahatma Gandhi Da stellt sich doch die interessante Frage, wie wir unsere Umwelt denn gerne hätten. Friedlich? Liebevoll? Großzügig? Verlässlich? Verständnisvoll? Inspirierend? Wertschätzend? Bitte hier weiter ergänzen: ____________________________ Gut, dann wissen Sie und ich ja, was wir zu tun haben.

Ein Stein im Wasser

Ich komme mit meinem Koffer am Bahnhof einer fremden Stadt an,  in der ich einen Vortrag halten soll. Der Veranstaltungsort ist zwar im Citybereich, zu Fuß aber zu weit, außerdem kenne ich mich nicht aus. Also nehme ich ein Taxi. Taxi? Ein Horrorkabinett! Der Fahrer schimpft pausenlos über die kurze Fahrt. Beruhigende Worte fruchten nichts. Am Ende schleudert er meinen Koffer aus dem Wagen und gibt grußlos Gas. Ich brauche eine ganze Weile, um mich wieder in eine positive Stimmung zu versetzen Es fällt mir schwer, dieses Erlebnis abzuschütteln und die Veranstalter mit einem Lächeln zu begrüßen. Es ist wie ein ins Wasser geworfener Stein: Ärger erzeugt Ärger erzeugt Ärger erzeugt Ärger. Zum Glück gibt es dazu aber auch diese Variante: Freundlichkeit erzeugt Freundlichkeit erzeugt Freundlichkeit. Welchen Stein werfen Sie?

Technik und Seele

Neulich am Hamburger Flughafen. Ich warte auf den Flug nach Frankfurt. Ein Rundblick zeigt: Fast jeder einzeln Reisende beschäftigt sich intensiv mit seinem Iphone, uninteressiert an seiner Umgebung. Business halt? Vielleicht. Aber auf der Straße sieht es ähnlich aus. Ich muss aufpassen, dass ich nicht von Männern und Frauen auf Autopilot umgerannt werde, die im Gehen gebannt auf ihr Handy starren. Und dann lese ich in einer Zeitung, dass man derzeit mit einer Brille experimentiert, die einem die gewünschten Daten sogar direkt auf die Netzhaut appliziert. Ich sehe die Brillenträger der Zukunft schon vor mir. Schöne neue Welt? Die Technik hat viele Vorteile, keine Frage. Aber  die Seele des Menschen entwickelt sich langsamer. Die psychischen Bedürfniss haben sich seit der Keilschrift nicht sonderlich verändert. Es geht noch immmer um Liebe, Freundschaft, Glück und eine individuelle Aufgabe. Deshalb darf die Kluft zwischen unserer Seele und den technischen Möglichkeiten nicht zu

Wagen Sie es, sich zu verändern!

Ich liebe Neuanfänge. Das Alte ablegen, frisch beginnen. Etwas verändern. Ja, auch sich selbst verändern. Nur geht gerade das nicht so leicht. Selten gelingt es, sich einfach an den Haaren aus dem Sumpf zu ziehen. Dafür braucht man Unterstützung: Wo hakt es wirklich? Was lässt sich konkret dagegen tun? So ein Start-up möchte ich den Frauen geben, die es sich wünschen. Jahrelang habe ich im Rahmen der "Brigitte" Wochenend-Seminare in vielen Städten gehalten, jeweils mit  zehn Teilnehmerinnen. Die Ergebnisse waren beeindruckend. Manche Frauen haben daraufhin ihr Leben grundlegend verändert. Diesen Geist des intensiven, persönlichen Arbeitens aktiviere ich nun in 2013 mit meinen "Charisma Days": Max. 6 Teilnehmerinnen. Termine: 19. - 21.April / 8. - 10. November. (Beginn jeweils Freitag 19.00 Uhr) Ort: Meine Praxis in Hamburg. Weitere Informationen finden Sie auf meiner Website www.wlodarek.de Wenn es Sie interessiert, schauen Sie sich an, was ich anbiete

So schnell...

Ich zähle zu der kleinen, feinen Gruppe, die bei einem Vortrag dem  gesprochenen Wort vertraut und dazu nicht ständig ablenkende Illustrationen an die Wand wirft. Die gerne im Supermarkt bar bezahlt, statt andere mit ihrer Kreditkarte für eine Tüte Milch aufzuhalten. Und die ihre Termine noch in Kalender aus Papier einträgt.. Auf Letzteres möchte ich hinaus: Gerade habe ich meinen Kalender von 2012 gegen einen neuen ausgetauscht. Wie immer Querformat,  eine Woche auf einem Blatt. Vorher habe ich noch einmal durchgeblättert.  Ach was, die Lesung in Süddeutschland war in diesem Jahr? Gefühlsmäßig ist sie schon viel länger her. Ja, und der Geburtstag einer Freundin, ein tolles Fest. Auf den Zahnarzttermin im Sommer hätte ich gerne verzichten können. So blättere ich mich durch die jüngste Vergangenheit und staune, wie schnell  das Jahr vergangen ist. Hätte ich es nicht schriftlich festgehalten, wäre es mir regelrecht entschlüpft.   Nun fangen frische 365 Tage an. Mein Vorsatz: Ich