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Kleine Freuden

Vor ein paar Tagen war ich in Oldenburg. Weil ich zwischen zwei Vorträgen Zeit hatte, bummelte ich durch die schöne Stadt mit ihren vielen reizvollen Geschäften.
Ich trug einen langen schwarzen Mantel. Und plötzlich sagte hinter mir eine weibliche Stimme: "Was für eine schöne Silhouette." Erfreut drehte ich mich um und blickte einer sympathischen Dame ins Gesicht. Als ich  mich für das Kompliment bedankte, erklärte sie mir: "Wenn ich etwas schön finde, dann sage ich das gerne."
Ich freute mich gleich doppelt, denn ich hatte offenbar eine Schwester im Geiste getroffen:

Wenn mir etwas an jemandem gefällt, dann teile ich das mit, auch wenn ich die Person gar nicht kenne. Erst stutzen diejenigen meist, weil so eine Ansprache eher ungewöhnlich ist. Eine Dame, deren extravaganten Hut ich bewunderte, fragte sogar misstrauisch: "Meinen Sie das ernst?". Doch dann löst mein Kompliment immer Freude aus - so wie ja auch, siehe oben, bei mir. Weil es einfach schön ist, wenn man gesehen wird. Wenn es jemand schätzt, dass man sich mit seinem Äußeren Mühe gegeben hat.

Möchten Sie das nicht auch mal ausprobieren? Sie könnten damit jemandem den Tag vergolden.  

P.S. Wie Sie das außerdem noch können, lesen Sie bitte im vorherigen Blog  "Weihnachten ist morgen".




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Ein Freund, ein guter Freund...

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Selbst schuld?

Am liebsten möchte ich gar keine Nachrichten mehr hören oder sehen – doch das hieße, den Kopf in den Sand zu stecken vor allen politischen und sozialen Krisen in Deutschland und der Welt. Eins nutzt dabei auch nichts: Sich über das Auftauchen von so vielen mitleidlosen und/oder wirren politischen Führern zu wundern. Der Satiriker Franz von Seboca trifft den Nagel auf den Kopf: „Wenn Psychopathen in freien, allgemeinen und gleichen Wahlen zu Führern bestimmt werden, wirft das Fragen nach der geistigen Gesundheit des Wahlvolkes auf.“ Der Mann hat Recht – und wir PsychologInnen haben noch viel zu tun.

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