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Es werden Posts vom 2012 angezeigt.

Den Spieß umdrehen.

Irgendwie schaffen die Entscheider es immer rechtzeitig vor Weihnachten: MitarbeiterInnen in knapper Form die Kündigung auszusprechen. Zum Jahresende Tabula rasa zu machen, mag ökonomisch oder juristisch sinnvoll sein, aber für die Betroffenen ist dieses Timing besonders hart. Das konnte ich in letzter Zeit im Coaching hautnah miterleben.   Es ist nicht einmal der Verlust der finanziellen Sicherheit, der so schmerzt, sondern vor allem die mit der Kündigung verbundene Kränkung: Die wollen mich nicht mehr. Der Werbeguru Paul Arden, der selbst fünf Mal entlassen wurde, schlägt vor, die Tatsachen einmal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Statt "Die wollen mich nicht mehr" sagt man sich: "Die Trennung zeigt, dass der Job dort nicht der richtige für mich war." Mit dieser Sichtweise kann man selbstbewusst zu neuen Ufern aufbrechen. Übrigens, nach jeder Entlassung hat  Paul Arden einen Karrieresprung gemacht.    

Peinliche Plätzchen

Hier kommt meine persönliche Weihnachtsbotschaft: 1. Vermitteln Sie  nur Dinge, von denen Sie etwas verstehen 2. Bevor Sie Ihr Wissen weitergeben, probieren Sie es selbst aus. Was die Psychologie anbetrifft, ist mir das selbstverständlich. Aber jetzt weiß ich aus schmerzlicher Erfahrung: Das gilt immer! In meinem Newsletter für Dezember (Sie können  ihn auf magicme-coaching.de anfordern) habe ich als kulinarische Ergänzung zu den besten Psycho-Tipps, wie man an den Weihnachtstagen Stress  vermeidet, ein Rezept für Vanillekipfel weitergegeben. In der Zeitschrift las es sich ganz einfach. Ich war sicher: Das gelingt jedem. In den letzten Wochen war ich viel unterwegs, so dass ich erst heute Zeit zum Plätzchenbacken gefunden habe. Es wurde die Stunde der Wahrheit. Der Teig entpuppte sich als eine einzige Krümelei. Daraus auch noch Halbmonde zu formen, war unmöglich. Kurz, ein Plätzchen-GAU. Meine Familie weigerte sich strikt, das staubtrockene Produkt zu essen. Eigentlich dacht

Kleine Freuden

Vor ein paar Tagen war ich in Oldenburg. Weil ich zwischen zwei Vorträgen Zeit hatte, bummelte ich durch die schöne Stadt mit ihren vielen reizvollen Geschäften. Ich trug einen langen schwarzen Mantel. Und plötzlich sagte hinter mir eine weibliche Stimme: "Was für eine schöne Silhouette." Erfreut drehte ich mich um und blickte einer sympathischen Dame ins Gesicht. Als ich  mich für das Kompliment bedankte, erklärte sie mir: "Wenn ich etwas schön finde, dann sage ich das gerne." Ich freute mich gleich doppelt, denn ich hatte offenbar eine Schwester im Geiste getroffen: Wenn mir etwas an jemandem gefällt, dann teile ich das mit, auch wenn ich die Person gar nicht kenne. Erst stutzen diejenigen meist, weil so eine Ansprache eher ungewöhnlich ist. Eine Dame, deren extravaganten Hut ich bewunderte, fragte sogar misstrauisch: "Meinen Sie das ernst?". Doch dann löst mein Kompliment immer Freude aus - so wie ja auch, siehe oben, bei mir. Weil es einfach schön

RISIKO IST DIE NEUE SICHERHEIT

Vor einigen Tagen habe ich einen Vortrag von Randy Gage , einem amerikanischen Millionär und Wohlstands-Coach, gehört. Er malte ein Zukunftsbild aus, das in seiner Konsequenz durchaus beängstigend sein kann: Revolutionäre Technologie wird unsere Gesellschaft komplett verändern. In der Folge werden viele Berufe eliminiert, ganze Branchen werden verschwinden. Den verlässlichen Arbeitsplatz wird es nicht mehr geben.  So weit voraus müssen wir nicht einmal denken. Die Zukunft hat schon begonnen. Das sehe ich zum Beispiel in einer Branche, die mir vertraut ist, dem Journalismus. Gerade wurde in einer großen Frauenzeitschrift fast ein Drittel der Redaktion entlassen oder im Unternehmen anderweitig unterbracht. Ich kann mir vorstellen, was für ein Schock das für die Betroffenen bedeutete, die zum Teil schon viele Jahre in ihren Ressorts tätig waren.  Wer mit offenen Augen durch die Berufswelt geht, weiß, dass Randy Gage recht hat, wenn er sagt: Es gibt keine Sicherheit meht, wir müssen d

NEUES VOM GLÜCK

Schauen Sie doch mal in die aktuelle "Brigitte Woman" (Heft 11/2012). Darin finden Sie als Titelthema ein Streitgespräch zwischen dem Heidelberger Psychotherapeuten Arnold Retzer und  mir zur Frage, ob Glück machbar ist oder nicht. "Der Traum vom guten Leben". Hier ein  Blick hinter die Kulisssen: Wir haben uns drei Stunden lang, begleitet von zwei gestandenen Journalistinnen, wirklich nichts geschenkt. Die pessimistische Grundeinstellung meines Gesprächspartners hat mich ganz schön auf die Palme gebracht. Er vertrat unter anderem die Thesen: Hoffnung macht blöd, Glauben ist Illusion, Helden gehören abgeschafft. Und das Glück? Na ja, da kann man nichts machen. Es reicht schon, wenn man zufrieden ist. Und das mir, wo ich meine Mission darin sehe, in meinen Büchern und im Coaching das gute Handwerkszeug der Psychologie für mehr Glück und Erfolg weiterzugeben . Erklärlich wurde mir die negative Einstellung immerhin dadurch, dass Arnold Retzer offenbar viele d

DAS GROSSE SCHWEIGEN

Kürzlich unterhielt ich mich mit der Chefredakteurin einer sehr erfolreichen Frauenzeitschrift. Was mich beeindruckte: Obwohl sie mehr als genug zu tun hat, nimmt sie sich doch immer die Zeit, etwa einer freien Journalistin, die sich per Mail mit einem Themenvorschlag an sie gewandt hat, auch dann freundlich zu antworten, wenn sie nichts damit anfangen kann.  Selbstverständlich? Oh nein! Die meisten vielbeschäftigten Menschen - und nicht nur im Verlagswesen - machen sich nicht die Mühe. Kann man nicht brauchen, ist unwichtig, also muss man nicht reagieren. Was sie dabei leider vergessen: Es sind Menschen , die mit ihnen Kontakt aufnehmen, die meist voller Hoffnung auf eine Resonanz warten. Und die nicht einmal einer Absage gewürdigt werden. Oder allenfalls mit einer vorgefertigten Kurzmail, von der Praktikantin abgeschickt . Natürlich kann man als viel gefragte(r) Berufstätige(r) nicht mit jedem, der es möchte, eine lange Korrespondenz beginnen.  Aber eine persönliche Nachricht müs

Quellen des Glücks

Kürzlich habe ich eine Obdachlosenzeitung gekauft ( in Hamburg heißt sie "Hinz und Kunzt"). Auf dem Titelbild war der Dalai Lama, im Heft ein Interview mit ihm. Ich habe wieder einmal bewundert, wie sachlich und präzise das religiöse Oberhaupt der Tibeter die Dinge auf den Punkt bringt: "Geld und Macht sind keine geeigneten Quellen für Glück" Und dazu die Erläuterung: "Glück und Leid sind Teile des Verstandes. Sie sind eine mentale Erfahrung. Nur über mentales Training ist es möglich, Schmerzen und Traurer zu lindern und Glück und Freude zu steigern." Verflixt, wir vergessen immer wieder,  dass das Glück in uns selbst liegt. Nirgendwo sonst. Und dass nicht erst bestimmte Träume erfüllt sein müssen - etwas die nach Anerkennung, beruflichem Erfolg, der romantischen Liebe, Reisen oder viel Geld - bevor wir glücklich sein können. Was für eine Chance, für das eigene Glück nur selbst verantwortlich zu sein, unabhängig von äußeren Bedingungen!

Hauptsache laut!

Dr. Eckhard Ullrich aus Illmenau hat es in einem Leserbrief an den "Spiegel" auf den Punkt gebracht:: "Die, die am lautesten auf dem Mist krähen, sind nicht unbedingt auch die besten Hähne. Nur die dummen Hühner halten sie dafür." Sein Kommentar bezog sich auf eine Titelgeschichte, die sich mit den Zurückhaltenden, Nachdenklichen, Gründlichen im Lande befasste. Sie ziehen fast immer den kürzeren gegenüber denen, die sich mit viel Selbstvermarktung zu präsentieren wissen. Der Mann scheint leider recht  zu haben. Offenbar leben wir in einer Zeit, in der es weniger auf Qualität als auf geschickte Selbstdarstellung ankommt: Mit einem schlecht geschriebenen, aber provokanten Sachbuch sind Sie gern gesehener Gast in einer quotenträchtigen Talkshows. Und dürfen sich dann über den rapide steigenden Verkauf Ihres Werkes freuen. Oder: Mit lautem Trommeln werden aus selbsternannten ExpertInnen ohne fundierte Ausbildung  die  "renommiertesten" oder "wichtigst

Ihr magisches Selbst

Fast ein ganzes Jahr lang habe ich intensiv daran gearbeitet. Dabei hatte ich immer die vielen Frauen vor Augen,  die sich wünschen, beruflich und privat  noch mehr gesehen, gehört und respektiert zu werden. Ihnen wollte ich ein maßgeschneidertes, hochwertiges Handwerkszeug an die Hand geben. Und es sollte so preiswert sein, dass es sich jede Frau leisten kann Und nun ist es für Sie da:: Mein MagicMe-Coaching.   Warum überhaupt ein Online-Coaching? Gegegenüber dem Präsenz-Coaching in meiner Praxis hat es drei Vorteile: * Sie können es zu jeder beliebigen Zeit machen. * Sie können es immer wiederholen. * Mit 99 € inkl. MwSt kostet es weniger als eine einzige Coachingsstunde. Wenn es Sie interessiert, schauen Sie sich die Details doch einfach unter  magicme-coaching.de  an. Zum Namen "MagicMe": Ich bin der festen Überzeugung, dass wir schon in uns haben, was wir uns an Eigenschaften wünschen. Unser "zauberhaftes" Potenzial will nur entfaltet werden.   

Den Eltern verzeihen

Liebe Mitreisende aus dem ICE nach Hamburg, Sie haben meine Visitenkarte, weil Sie sich gerne auf meiner Website meine Bücher ansehen wollten , aber ich habe leider keine Kontaktdaten von Ihnen. Deshalb versuche ich auf diesem Wege, Ihnen noch nachträglich eine Hinweis zu geben. Ich hoffe, Sie lesen diesen Blog. Wir saßen allein im Abteil und kamen ins Gespräch. Sie erzählten mir, dass es zwischen Ihnen und Ihrer erwachsenen Tochter Spannungen gibt, weil  Ihre Tochter Ihnen Dinge vorwirft, die schon Jahrzehnte zurückliegen, objektiv gesehen nichts Gravierendes. Aber Ihre Tochter kann es Ihnen nicht verzeihen. Nach meiner Einschätzung sind Sie klug und einfühlsam mit dem Vorwurf umgegangen, aber es hat nichts genützt. Sie sind mit Ihrem Kummer nicht allein.Es kommt häufig vor, dass erwachsene Kinder ihr aktuelles Unglücklichsein den Eltern anlasten, die sich nicht ideal verhalten haben. (Und dabei ist nicht Missbrauch  oder Gewalt. gemeint, sondern ein normales menschliches Fehlv

Pfannekuchen auf der Windschutzscheibe

Kürzlich war ich auf einer Ausstellungseröffnung, bei der sich das gediegene Hamburger Publikum gerne sehen lässt. Man wartete noch auf den Redner, der die Einführung geben sollte.   Die beiden Paare in der Sitzreihe hinter mir kannten sich offenbar und überbrückten die Wartezeit mit Plaudern. Zwangsläufig hörte ich mit, was dem einen Paar Mysteriöses zugestoßen war:  Als sie am Abend zuvor zu ihrem Auto kamen, hatte ihnen jemand einen frischgebackenen Pfannekuchen auf die Windschutzscheibe geklebt. Darüber konnten sie sich nun gemeinsam mit ihren Bekannten nicht mehr beruhigen, zumal sich das Backwerk offenbar auch nur mühsam hatte entfernen lassen . Man überlegt das Warum und Wieso in allen Facetten. War das die Rache für einen weggenommenen Parkplatz ? War es Sozialneid? Der Pfannekuchen blieb unerklärlich. Als sie sich zum dritten Mal die Frage stellten "Was geht nur in dem Kopf von solchen Leuten vor?", reichte es mir. Ich drehte mich freundlich lächelnd zu ihnen um u

Kann jede(r) coachen?

Eine bekannte Coaching-Frau verbreitet derzeit die populäre These "Coachen kann jeder". Damit bedient sie  mit Sicherheit den Wunsch vieler Menschen, anderen mit gutem Rat zur Seite zu stehen und daraus einen möglichst lukrativen Beruf zu machen. So wie es ihr selbst auch gelungen ist, ohne dass sie eine Ausbildung in einem sozialen Beruf hat. Das mag angehen, wenn es sich um eine Art Kochrezepte handelt, nach dem Motto: In dem Fall tun Sie am besten dieses oder jenes. Ideen und Lösungsvorschläge kann ein intelligenter, praktisch veranlagter Mensch  mit Lebenserfahrung durchaus mit Gewinn weitergeben. Besonders, wenn  er sich auf dem Gebiet auskennt, auf dem der Ratsuchende, Coachee genannt, Fragen hat. Aber es reicht nicht, wenn das Problem mit der Persönlichkeit des Coachees zusammenhängt. Wenn etwa eine Frau mit dem Wunsch kommt, endlich einen Partner zu finden. Da ist es wichtig, die unbewussten inneren Saboteure zu entdecken. Oder wenn ein Manager unsicher ist, ob er

Persönliche Einladung

Liebe Leserin meines Blogs, ich schicke Ihnen auf diesem Wege eine besondere  Einladung. Doch  zunächst möchte ich Ihnen erzählen, wie die Idee dazu entstand: Normalerweise biete ich von mir aus keine Seminare an, sondern  werde von Veranstaltern als Trainerin angefragt. Wie etwa bei den Wochenend-Seminaren, die ich mehrere Jahre lang für die Leserinnen der Zeitschrift Brigitte geleitet  habe. Zu denen meldeten sich Physikerinnen, Hausfrauen, Lehrerinnen, Steuerberaterinnen, Ärztinnen, Mütter, Balletttänzerinnen - jedes Mal war es eine einzigartige Gruppe, die sich zu einem für sie persönlich wichtigen Thema zusammenfand. Das Ergebnis war beeindruckend. Die späteren Rückmeldungen der Teilnehmerinen zeigten, dass ein einziges Wochenende ausreichen kann, um das Leben positiv, oft sogar grundlegend zu verändern. Wer mich kennt, weiß, dass ich nichts von Versprechungen wie "Selbstsicher in sieben Tagen"   halte. Was zum Erfolg führte, war kein aufputschendes Motivationst

Katzentisch

Eine Freundin von mir hatte kürzlich Besuch von einer Kollegin aus München. Man wollte am Abend gemeinsam essen gehen. Also bestellte sie rechtzeitig einen Tisch in einem Hamburger In-Lokal, in dem sie schon häufig nett mit mehreren Leuten gesessen hatte und bat um einen schönen Tisch für zwei Personen. Am Abend staunte sie nicht schlecht: Man wies ihr einen winzigen Katzentisch, auf den gerade mal zwei Teller passten. Als sie das ablehnte, bot man als Alternative einen Tisch zwischen Toilette und Garderobe. Schließlich endete die Odyssee vor dem Lokal unter einem Heizstrahler. Die Münchner Kollegin gab versiert den Tipp: "Ich bestelle immer einen Tisch für drei Personen - und die dritte kommt dann leider nicht." Auch eine Lösung. Aber wie kurzsichtig sind eigentlich die Gastwirte? Zwei Personen verzehren nicht so viel wie drei oder vier, ist klar. Doch sie möchten auch einen passenden Tisch für einen angenehmen Abend und keine Behandlung zweiter Klasse. Der Katzentisch s

Das Schicksal meistern

Am vorigen Wochenende war ich als Expertin zu Gast in der SAT1- Sendung WeckUp – ein interessantes, unterhaltsames TV-Format mit Qualität, das immer sonntags von 8.00 – 9.00 Uhr ausgestrahlt wird. Diesmal lautete das Thema: „Das Schicksal beeinflussen, von Glückspilzen lernen.“ Außer mir war noch Anna-Maria Zimmermann dabei, eine junge Sängerin, die mit deutschen Schlagern in den Charts ist. Jung, schön, erfolgreich – was kann man da schon vom Schicksal wissen? Viel! Dass Anna-Maria Zimmermann noch lebt, grenzt nämlich an ein Wunder. Im Oktober 2010 fliegt sie mit einem Hubschrauber zu einer Preisverleihung. Das Flugzeug stürzt ab. Anna-Maria erleidet schwere innere Verletzungen und mehrere Knochenbrüche. 18 Tage liegt sie im Koma. Mit viel Kraft meistert die 23-Jährige ihren Schicksalsschlag und schafft es tatsächlich, wieder auf der Bühne zu stehen – mit einem gelähmten Arm, den sie in einer Schlinge trägt. Das Besondere ist jedoch nicht nur, dass sie sich mit aller Energie wieder i

Hohe Qualität

Gerhard Richter ist einer der wichtigsten Maler der Gegenwart. Grund genug, dass ich mir seine Gesamtschau "Panorama" zwischen zwei Vorträgen in Berlin angesehen habe. Fachleute in Sachen Kunst mögen detailliert analysieren, was die Qualität von Richters Werk ausmacht. Fühlbar ist sie gewiss für jeden Besucher. So sehr, dass sie sich sofort auf mich auswirkte: Normalerweise gehe ich gerne in interessante Berliner Galerien und lasse mich inspirieren. Diesmal, nach Richter, nicht. Ich war "satt". Wie die bekannte und äußerst kritische Modejournalistin Suzy Menkes nach der Schau eines Designers sagte: "Das war so schön. Danach will man nichts mehr sehen." Hohe Qualität ist ein großes Geschenk - auf welchem Gebiet auch immer. Sie macht glücklich.

Es ist da!!

Neulich auf der Berlinale. Ein Regisseur sagte im Interview: Wenn ich meinen Film hier vorstelle, ist es, als ob ich mein Baby zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiere. So fühlt es sich auch mit einem neuen Buch an. Das mentale Baby, mit dem man so lange und intensiv in Kopf und Herz schwanger gegangen ist, erblickt das Licht der Welt. Also: Ab jetzt ist "Tango vitale.Von Schicksalsschlägen und anderen glücklichen Umständen" auf der Welt, das heißt im Buchhandel. Ich bin stolz und glücklich, wie Mütter eben so sind. Und natürlich ist das Baby in meinen Augen wunderschön. Wie bei Kindern weiß man nicht, was daraus wird. Ich kann mich nur darauf verlassen, dass das Beste darin steckt. Ich wünsche mir, dass es seinen Weg macht. Zu denjenigen, die es brauchen. Das sind eigentlich alle, denn schließlich hat jeder von uns ein Schicksal und möchte wissen, wie er darauf Einfluss nehmen kann. Good luck, baby.

Keine Angst!

Ich habe einen schönen Spruch von Mark Twain gefunden: Ich habe im Leben schon viele schlimme Dinge durchgemacht. Einige davon sind wirklich passiert. Tatsächlich beziehen sich die meisten Ängste auf etwas Zukünftiges, dessen Eintreffen gar nicht hundertprozentig sicher ist. Von daher ist es sinnlos, sich verrückt zu machen. Der bessere Weg: Verwandeln Sie Sorgen in Sorgfalt. Indem Sie planen (Was kann ich tun, wenn...) entwickeln Sie ein Instrumentarium, um dem "worst case" entgegenzutreten - falls der überhaupt eintritt. Bis dahin: Schlafen Sie gut! Verwandeln Sie Angst in Aktivität. Fragen Sie sich: Was kann ich heute, hier und jetzt konkret tun, um zu vermeiden, wovor ich Angst habe? Tun Sie diese Schritte. Das gibt Ihnen das Gefühl von Kontrolle.

Mission im Aufzug

Angenommen, Sie hätten höchstens eine Minute, um einem Unbekannten zu erklären, was für Sie das Herzstück Ihrer Arbeit ist. Das ist in etwa die Zeit, in der Sie mit ihm im Fahrstuhl vom Erdgeschoss zum 3. Stock fahren. Von daher nennt man diese Herausforderung auch "Elevator Pitch". Wie würden Sie die Bedeutung Ihrer Aufgabe auf den Punkt bringen? Mein Praxistest: Ich stehe im Fahrstuhl im Hamburger Alsterhaus. Neben mir ein Herr, der ebensfalls nach oben will. Ich überlege: Was antworte ich, wenn er jetzt wissen möchte, was der Kern meiner Tätigkeit ist? " Ich unterstütze Menschen mit den besten psychologischen Mitteln dabei, ihr Potenzial innerlich und äußerlich zu entfalten." Schade, er hat mich nicht gefragt. Im 3. Stock bin ich ausgestiegen.

Entschuldigung...

In letzter Zeit haben sich Politiker beim Wahlvolk für ihr Verhalten entschuldigt. Warum kam das trotzdem bei vielen von uns nicht an? Zu einer echten Bitte um Verzeihung gehört unbedingt die Reue. Und zwar nicht die Reue darüber, dass wir uns mit unklugem Verhalten selbst geschadet haben, sondern die Einsicht, dass wir anderen damit etwas angetan haben. Im Falle der Politiker etwa Vertrauen missbraucht, der Wissenschaft oder einem hohen Amt geschadet zu haben, die Politikverdrossenheit noch gesteigert zu haben. Wer sich als Opfer sieht, kann nicht ehrlich um Verzeihung bitten, denn er fühlt sich ja immer noch im Recht. Zerknirschte Entschuldigungen, die auf dieser Basis ausgesprochen werden, stoßen eher ab. Man spürt, dass es dem anderen nur um sich selbst geht, um egozentrische Schadensbegrenzung. Echte Reue hat Größe. Wer sie zeigt,ist auch bereit, die Folgen seiner Tat zu tragen. Nur diese Art der Entschuldigung wirkt heilend und besänftigt.