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Es werden Posts vom 2011 angezeigt.

Wissen sammeln

Toni Morrison, Nobelpreisträgerin für Literatur, hat gesagt: "Ich schreibe über die Dinge, für die ich keine Lösung weiß, und wenn ich fertig bin, weiß ich ein bisschen mehr darüber." Ihrer Aussage kann ich nur zustimmen. In aller Bescheidenheit, natürlich vergleiche mich nicht mit einer Nobelpreisträgerin. Doch mein Auslöser, Ratgeber zu schreiben, ist derselbe. Ob es sich bisher um Ausstrahlung, Selbstsicherheit, Spielregeln des Lebens oder Herzenswünsche handelt - der Ursprung ist jedesmal, mehr darüber wissen zu wollen. Nach dem Motto: Wer lehrt, lernt. Indem ich mein bereits vorhandenes Wissen geordnet und noch Unbekanntes gründlich recherchiert habe, war ich am Ende immer klüger als am Anfang. Und wurde auch immer mutiger, mir große Themen vorzunehmen. Man muss nicht unbedingt Bücher schreiben, um diesen Impuls zu nutzen: Wo liegt für Sie privat oder beruflich ein Problem, für das Sie noch keine Lösung haben? Nehmen Sie sich genau das vor, machen Sie es zu Ihrem Projekt

Geständnis

Ja, ich habe es getan... Ich weiß, es war brutal, aber es musste sein. Obwohl sie mir bis dahin einige Freude gebracht hatten, mochte ich sie nicht länger um mich haben. Dass sie nicht freiwillig gehen wollten, ließ mich völlig kalt. Draußen war es nebelig. Nur wenige Menschen waren unterwegs, zur Arbeit oder zum Joggen. Niemand durfte sehen, dass ich es war, die sie so grausam aussetzte. Mutterseelenallein, der Witterung schutzlos preisgegeben. Wenigstens regnen würde es heute laut Wetterbericht nicht. Stumm ließen sie alles mit sich geschehen. "Immer noch ein besseres Schicksal, als vernichtet zu werden." lächelte ich kalt. "Und vielleicht habt Ihr ja Glück und eine mitleidige Seele nimmt euch auf." Als ich ein paar Stunden später wieder an der Stelle vorbeikam, an der ich sie verlassen hatte, waren die Bücher weg.

Ständige Geburtstagsaktion

Sie suchen für einen Geburtstag ein ganz persönliches Geschenk ? Mein Buch "Wunscherfüllung für Selbstabholer" passt nicht nur vom Thema super zum Fest, sondern wird den Beschenkten - weiblich und männlich - garantiert solide Chancen für die Erfüllung ihrer Herzenswünsche geben. Und nun kommt mein spezielles Angebot: Sie schreiben mir den Namen des Geburtstagskindes und legen einen frankierten Umschlag mit Ihrer Adresse bei. Ich schicke Ihnen dann innerhalb von drei Tagen eine Briefkarte mit einer kleinen Zeichnung und einer persönlichen Widmung plus Glückwunsch für diese Person, die Sie ins Buch kleben oder legen können. Ist das ein Angebot? Ich freue mich, wenn Sie es nutzen.

Mehr Begeisterung!

Das Psychologische Institut in Hamburg feiert gegenwärtig sein 100jähriges Jubiläum. Das war der Universität einen nachmittäglichen Festakt wert. Die gebotene klassische Musikumrahmung war ein Genuss. Auch dass man im Saal Professoren und Weggefährten von früher zuwinken konnte,war schön. Trotzdem bin ich nach einer Stunde diskret gegangen. Weil mir meine Zeit zu schade war, um staubtrockenen Reden zu lauschen. Die Psychologie ist so eine großartige Wissenschaft. Was hätte man nicht alles über ihre Möglichkeiten und Erfolge berichten und damit die Anwesenden mitreißen können! Stattdessen - zumindest so lange ich zuhörte - uninspirierte Monotonie. Das passiert wahrhaftig nicht nur in meiner Disziplin. Vielleicht haben Sie im Bereich Medizin, Kunst, Pädagogik, IT u.s.w. beim Zuhören schon ebenso gelitten, wenn durchaus kompetente Menschen Ihnen die Fakten dröge darboten? Deshalb meine Forderung: Wenn man für etwas brennt, sollte das Publikum auch das Knistern hören.

Der Zehnte

Das Mosaische Gesetz schrieb den Israeliten vor, zehn Prozent ihrer Erträge in Naturalien oder Geld Gott zu opfern. Eine alte Geschichte, sollte man meinen. Doch offenbar entdeckt man sie gerade wieder, auch ohne direkte Verbindung zur Religion. In einer Drogeriekette hängen Plakate der Kampagne "Gib Deinen Zehnten", initiiert von dem Reeder Peter Krämer sowie den Kirchen. Dabei geht es darum, das Bewusstsein zu schärfen, wie viel jeder Bürger der Gesellschaft geben kann. Es soll ein Ansporn sein, Verantwortung zu übernehmen, ohne nur auf den eigenen Nutzen zu schauen. Als Pastorentochter ist mir der Gedanke des "Zehnten" nicht neu. Ich setze ihn schon lange um. Allerdings habe ich dabei weniger Geldabgaben an die Kirche im Auge. Ich führe auch nicht genau Buch, ob es nun wirklich zehn Prozent sind. Was ich gebe, ist bewusst etwas Zeit, Know-how und Arbeit, für die ich kein Honorar bekomme. Jemanden ausführlich beraten. Einen langen Fragebogen ausfüllen, um eine For

Perfekt!

Gerade habe ich meinen eigenen Test gemacht "Wie perfektionistisch sind Sie?" (Sie finden ihn ganz neu auf meiner Homepage). Und was soll ich sagen, das Ergebnis stimmt genau. Ich bin eine absolute Perfektionistin - was meinen Beruf angeht. Zur Freude meiner Lektorinnen korrigiere ich jedes Buchmanuskript -zigmal. Weil ich es nicht ertrage, dass zum Beispiel zwei Sätze hintereinander mit dem gleichen Wort anfangen. Oder: Wenn man mich um einen 10-Minuten-Beitrag bittet, dann probe ich den vorher mit der Stoppuhr. Und ich habe seit 40 Jahren noch nie bei Artikeln die Deadline versäumt und kann mich nicht erinnern, jemals einen Coachingtermin vergessen zu haben. Das wird auch so bleiben, denn es zählt für mich zur Professionalität. Aber privat finde ich, darf man gerne locker lassen. Meine Familie hat schon stoisch sehr experimentelle Gerichte verkostet, weil ich eher nach Gefühl als nach Rezept gekocht habe. Und neulich habe ich kurzerhand (im Oktober!)Servietten mit Weihnacht

Sprich mit mir!

Man bekommt nicht allzuoft die Gelegenheit, die gleiche Szenerie an verschiedenen Orten zu betrachten. Als Psychologin konnte ich es einfach nicht lassen, ich habe die Chance zum Vergleich genutzt: Party zur Eröffnung des Hamburger Filmfestes: Großartiges Buffet, viele Gäste aus der Medienszene. Eine gute Gelegenheit, interessante Menschen kennenzulernen. Sollte man jedenfalls meinen. Aber: Hier redet man nur mit denjenigen, die man kennt. Jeder Ansatz von Smalltalk meinerseits scheitert an der Schmallippigkeit der Adressaten. Das Essen war gut. Tschüß. Party nach der Verleihung des Kölner Filmpreises. Das Buffet ist lecker, aber weniger spektakulär. Man steht mit seinem Kölsch- oder Sektglas an Tischen, in Grüppchen, zu zweit, solo. Außer einer Preisträgerin kenne ich hier niemanden. Das macht nichts: Im Nu bin ich im Gespräch. Ein schöner Abend. Eine Frage der Mentalität? Nicht nur. Auch eine Frage der Offenheit. Wer sich abschottet, fürchtet sich vor Neuem und Unbekanntem - und verp

Alles gut

Eine Freundin arbeitet freiberuflich in der Filmbranche. Kürzlich brach ihr ein großer Auftrag weg. Mitfühlend fragte ich sie: "Jetzt bist du sicher sehr enttäuscht?" Ihre Antwort verblüffte mich. "Ach, damit komme ich schon klar" sagte sie locker. "Ich habe nämlich einen Wahlspruch: Ja ist gut, Nein ist auch gut." Im ersten Moment klang das für mich recht fatalistisch. Stoisch alles hinzunehmen wie es gerade kommt, macht doch reichhlich passiv, fand ich. Aber je länger ich darüber nachdachte, desto sinnvoller erschien mir das Motto: Zum einen haben wir nicht alles in der Hand, auch nicht die Entscheidung anderer Menschen. Von daher ist es durchaus entspannend, die Situation so anzunehmen, wie sie ist. Zum anderen können wir nicht in die Zukunft schauen und wissen nicht, ob sich das, was wir uns wünschen, auf die Dauer tatsächlich positiv auswirkt. Oft ist man im nachhinein froh, dass sich etwas nicht realisiert hat. Ich habe den Spruch jedenfalls in mein

Ich bin ein Pirat

Bei den Landtagswahlen in Berlin ist die Piraten-Partei spontan von 0 auf 9% gekommen - junge Leute, die sich neben frischem politischen Wind vor allem durch ihre Leidenschaft fürs Internet auszeichnen. Jungs, ich stehe mental auf eurer Seite. Aber leider ist meine Begeisterung für die Möglichkeiten im Netz größer als meine technische Begabung. Es brauchte schon Geduld, mir die Grundbegriffe zu erklären. Zum Glück habe ich computerversierte Profis an der Seite: Mein Ehemann ist Mathematiker, mein Sohn studiert Wirtschaftsinformatik. Ohne sie würde ich wahrscheinlich meine Manuskripte heute noch auf einer Triumph-Schreibmaschine tippen. Das ist übrigens keine Altersfrage. Kürzlich war ich Zuhörerin einer Kulturveranstaltung zum Thema "Social Media" . Auf dem Podium saß auch eine junge Frau, Kuratorin einer Sammlung moderner Malerei. Gefragt, ob sie auf Facebook sei, verneinte sie vehement und erklärte: "So lange mich meine Freunde noch direkt zum Geburtstag einladen, wer

Das neue Orakel

Am Tempel des Apoll im antiken Delphi stand der Spruch: "Gnothi seauton - Erkenne dich selbst". Ich erlaube mir, die berühmten Worte als Basis für eine weitere tägliche Übung zu nutzen: Anerkenne dich selbst! Oft verlagern wir unsere Selbsteinschätzung nach außen und machen uns vom Urteil anderer abhängig, nach dem Motto: Wenn viele meine Arbeit gut finden, dann ist sie gut. Und wenn es nur wenige sind? Was besagt das dann für die Qualität von Songs, Fotos, Filmen, Gemälden, Büchern? Etwa nicht gut? Was die Bücher betrifft, bietet der bissige Philosoph Schopenhauer fähigen Autoren, deren Werke trotzdem nicht in jeder Thalia-Buchhandlung ausliegen oder auf der Spiegelbestseller-Liste stehen, folgenden Trost: "Das Publikum ist so einfältig, lieber das Neue als das Gute zu lesen". Wirklich tragfähig ist letztlich nur die Anerkennung, die wir uns selbst geben. Dazu gehört allerdings: 1. Selbstkritisch bleiben: Eine geringe Resonanz von außen darf niemals an mangelnder Q

Midnight in Paris

Im SPIEGEL veröffentlichte ein Redakteur kürzlich seine harsche Kritik über Woody Allens neuen Film "Midnight in Paris": Er sei voller Klischees, blende die Wirklichkeit aus und beruhe auf dem getrübten Blick eines amerikanischen Europa-Fans. Das las sich reichlich abschreckend. Nach diesen Zeilen erwartete man das misslungene Werk eines alternden Regisseurs, der mit der Realität nicht mehr zurechtkommt. Ich habe mir den Film trotzdem angesehen - und war entzückt. Der Film ist ein kleines, feines, romantisches Kunstwerk. Die Story in aller Kürze: Ein amerikanischer Romanschriftsteller gerät auf magische Weise in die Goldenen 20er Jahre und trifft dort seine Idole von Hemingway bis Fitzgerald. Natürlich ist auch Liebe im Spiel. Nach dem Kino habe ich mir die SPIEGEL-Rezension noch einmal durchgelesen. Und war verblüfft: Jeder Vorwurf trifft zu - und dennoch stimmt nichts davon. Es kommt nämlich darauf an, ob man sich den Film mit dem Kopf oder mit dem Herzen anschaut.

Frisch bleiben!

Das neue Schuljahr hat angefangen. Jeden Morgen sehe ich Erstklässler auf dem Weg zur Schule. Aufgeregt zappeln sie an Mamas oder Papas Hand, sprudeln über vor erlebten Geschichten, einige sind selbstbewusst, andere ein bisschen ängstlich. Mich rührt es an, sie zu sehen, ihr Strahlen, ihre Freude auf das Neue. Ja, denke ich, Lesen und Schreiben wird ihnen Welten eröffnen. Gute Lehrer und Schulfächer werden ihr Talent wecken. Aber sie werden auch lernen, sich anzupassen. Keine "dummen" Frage zu stellen. Sich nicht durch Direktheit unbeliebt zu machen. Wie schade, denn dadurch geht viel verloren.. Mir fällt dazu eine kleine Anekdote ein: Ich gehe mit dem sechsjährigen Felix durch die Hamburger Kunsthalle - ein mütterlicher Versuch, das Kind mal von Comics wegzulotsen und mit wahrer Kunst in Berührung zu bringen. Tatsächlich schaut er sich die alten Gemälde gründlich an. Besonders fasziniert bleibt er vor einem Bild stehen, das Mariä Himmelfahrt zeigt und wi

Bei sich anfangen

Ein Abend in dem Park bei mir in der Nähe. Die Luft ist mild. Ein paar Leute spielen Boule, auf dem Rasen sitzen überall kleine Gruppen, einige haben einen Grill mitgebracht und machen Party. Wie schön, denke ich, als ich da vorbeikomme. Am nächsten Morgen jogge ich in dem gleichen Park meine übliche Runde. Wo gestern die größte Gruppe gefeiert hat, liegt ein Haufen Unrat. Leere Flaschen, Pizzareste, Papier. Vögel und Hunde haben dafür gesorgt, dass sich alles auf dem Gras verteilt. Gar nicht schön, denke ich. Und: Was geht in Menschen vor, die ihren Müll einfach liegen lassen und erwarten, dass ihn andere wegschaffen? Für mich ist das ein Symbol für eine grundsätzliche Haltung. Heute morgen habe ich im Park einen Zettel angebracht. Nein, da steht nicht drauf: "Räumen Sie bitte Ihren Müll selbst weg." Solche Mahnung gibt es schon genug. Bei einer Psychologin sieht sie etwas anders aus: Liebe Picknicker, wie wollen Sie die Welt verbessern oder Ihr Leben positiv

Zeitgeist

Diesen Spruch aus einem Interview mit dem Maler Neo Rauch habe ich mir notiert: "Wer sich zu sehr mit dem Zeitgeist vermählt, wird auch mit ihm entsorgt." Ich interpretiere das so: Wer sich mit seiner Arbeit zu sehr dem aktuellen Trend anpasst, hat zwar kurzfristig Erfolg, verschwindet dann aber auch schnell wieder in der Versenkung. Nur gut, dass ich mich ohnehin am liebsten mit "ewigen", urmenschlichen Themen wie Liebe, Einsamkeit, Glück, Wünsche oder Schicksal beschäftige. Die haben jedenfalls kein Verfallsdatum. Meine Fantasie: In fünfzig Jahren findet jemand auf einem (Internet-)Flohmarkt zufällig eines meiner Bücher. Es verändert sein Leben. Das darf natürlich auch gerne schon früher sein.

Gleich oben ansetzen?

Uschi Obermeier, Ikone der 1967, ist heute Schmuckdesignerin in den USA. Gefragt, warum sie mit ihren Preziosen nur noble Läden wie Bergdorf & Goodman beliefert, sagt sie selbstbewusst: "Mein Motto lautet ´Aim high.´" Nach oben zu zielen ist durchaus richtig, und zu den Besten gehören zu wollen, ist völlig legitim. Nur: Es funktioniert kaum, gleich oben anzusetzen. Falls Sie nicht gerade ein Genie auf Ihrem Gebiet sind oder reich geerbt haben, geht es auf dem Weg an die Spitze selten ohne Kompromisse, sofern Sie von Ihrer Tätigkeit leben wollen. Dann müssen Sie anfangs auch mal einen kleinen Job machen, für weniger Geld arbeiten, mit einem langweiligen Kunden essengehen, sich optisch anpassen. Das klingt unsexy? Damit wir uns nicht missverstehen: Sie sollen sich weder verleugnen noch verkaufen. Sie haben nur noch nicht das gleiche Maß an Freiheit wie an der Spitze.Ein Steve Jobs von Apple kann in Jeans, Rolli und Sneakers ein neues Produkt präsentieren, bei einem unbekann

Auf Augenhöhe

In einer amerikanischen Zeitschrift las ich neulich den Bericht einer Gesellschaftsreporterin. Darin beschrieb sie ein Phänomen, das sie in ihrem Job häufig beobachtet: In der Nähe von Prominenten benehmen sich normale erwachsene Menschen meist äußerst seltsam. Werden stumm vor Ehrfurcht. Tun alles, um mit dem Idol ein paar Worte wechseln zu dürfen oder mit aufs Foto zu kommen. Werden devot. Verhalten sich gekünstelt. Warum eigentlich schrumpfen Menschen freiwillig auf Zwergengröße, nur weil eine Person berühmt oder bekannt ist? Wir neigen dazu, Menschen, die es in einem Bereich zu etwas gebracht haben, insgesamt als besonders zu betrachten. Damit heben wir sie auf einen Sockel, vor dem wir dann in unseren eigenen Augen kleiner erscheinen. Bei allem Respekt dafür, dass sich jemand auf einem Gebiet hervortut - sei es in Kunst, Politik, Pop, Wissenschaft, Religion, Literatur, Mode, sei es auch durch Reichtum, Herkunft, Attraktivität oder geschickte Selbst-PR - niemand ist dadurch mehr we

Lebensträume

Ein TV-Privatsender zeigte kürzlich "die 25 skurrilsten Lebensträume". Einige waren tatsächlich skurril, oder besser gesagt psychologisch grenzwertig, wie etwa die ausufernde Sammelleidenschaft einer Dame für Teddybären. Aber es gab auch großartige Beispiele dafür, was Menschen erreichen können. Mit Willenskraft, Mut, Liebe und Selbstvertrauen: Ein Vater (70) schaffte zusammen mit seinem schwerbehinderten Sohn (50) den Ironman auf Hawaii, eine der größten sportlichen Herausforderungen, indem er den Sohn etwa bei dem Schwimmwettbewerb im Schlauchboot mitzog. Man sah beiden an, wie unglaublich glücklich sie waren, es geschafft zu haben. Eine über 70jährige ehemalige Musiklehrerin hat sich einen Namen als älteste DJane gemacht. Flippig mit blondgefärbten Haaren und Tigerleggings rockt sie die Discos. Oma? Peinlich? Nein, Kult! So kann Alter auch sein. Aber das Highlight war ein Mann, der mich tief beeindruckt hat. Er wurde ohne Arme und Beine geboren, also nur ein Rumpf mit Kopf

Plagiate

Geistiges Eigentum anderer ohne Quellenangabe zu benutzen - ist doch nicht so schlimm? Plagiate in Dissertationen zu entlarven wird derzeit von manchen Kommentatoren in den Medien gerne als neue Variante des Denunziantentums bezeichnet. Mag sein, dass bei einigen Plag-Jägern in ihrer Recherche auch ein Quentchen Neid auf die scheinbar vom Leben Begünstigten mitschwingt, aber man sollte doch bitte Täter und Opfer nicht verwechseln. Stefan Weber, Medienwissenschaftler und Plagiatsgutachter, sagt: "Das Abschreiben wirft auch immer ein Licht auf den Charakter des Plagiators". Plagiate sind geistiger Diebstahl.Und der ist für diejenigen, von denen abgekupfert wurde, keineswegs schmeichelhaft, sondern tut weh. Ich erinnere mich noch genau, obwohl es viele Jahre her ist, wie ich mich in so einem Fall fühlte: Als Studentin schrieb ich für eine psychologische Monatszeitschrift. Ein gutes Heft, das damals aber leider mangels Lesermassen einging. Eines Tages blätterte ich durch ein teur

Heißes Eisen: Flüchten oder Standhalten?

Ein Prominenter hat nach einem prallen Leben Suizid begangen, um den Folgen einer gefürchteten Demenz zu entgehen. Sicher ein zu komplexes Thema für einen kurzen Blog, aber es beschäftigt mich. Schließlich kann jeder von uns die Diagnose Alzheimer bekommen. Und dann? Ist es richtig, sich der damit verbundenen Persönlichkeitsveränderung, dem Kontrollverlust und der Abhängigkeit zu entziehen? Dafür gibt es keine verbindliche Antwort. Es hängt davon ab, woran wir glauben. Wenn mit dem Tod tatsächlich alles zuende ist, gibt es keinen Grund, warum man das eigene Leiden nicht abzukürzen sollte. Der finale Schritt erfordert durchaus Mut. Oder doch nicht? Ist es vielleicht sogar Feigheit, sich vor den Herausforderungen des Lebens zu drücken? Wenn wir glauben, dass es ein Leben nach dem Tode gibt, dass wir auf der Erde sind, um uns zu entwickeln und dass Leiden dazu dient - dann wäre es unklug, es zu vermeiden. Vielleicht fügt dann eine solche Krankheit, die alles Denken auslöscht, unserer Pe

Das Funkeln

Niedergeschlagen, unzufrieden, passiv, lustlos, pessimistisch im Job? Sicher mögen solche Zustände reale Auslöser haben. Etwa dass Sie als Selbständige(r) gerade keine Aufträge haben, dass ein Kollege an Ihrer Stelle befördert wurde, dass Sie sich durch ein schwieriges Projekt quälen, dass der verdiente Erfolg auf sich warten lässt. Es deutet aber vor allem darauf hin, dass Ihnen zur Zeit etwas ganz Wichtiges fehlt: Begeisterung. Die Bestseller-Autoren im Wirtschaftsbereich Anja Förster und Peter Kreuz haben bei Menschen, die von ihrer Aufgabe begeistert sind ein "Funkeln in den Augen" ausgemacht.Tatsächlich ist dieses Leuchten deutlich zu sehen, sobald jemand über etwas spricht, das ihn wirklich interessiert und mitreißt. Diese Begeisterung gilt es, bewusst wieder zu gewinnen, indem Sie sich auf die großartigen Möglichkeiten Ihrer Tätigkeit besinnen.Das funktioniert jedoch nur, wenn Sie grundsätzlich das lieben, was Sie tun, wenn es mit Ihren Talenten und Ihren Werten übe

Humor mit Tiefsinn

Heute auf der Rückfahrt von einem Vortrag im IC hielten mich die Mitreisenden im Abteil vermutlich für ein bisschen seltsam. Ich lachte nämlich laut vor mich hin. Auslöser war ein Spruch von Groucho Marx, den ich gerade in einem Magazin las. In der Hoffnung, Sie finden ihn genauso urkomisch auf den Punkt gebracht, gebe ich ihn hier gerne weiter: Eine schwarze Katze, die dir über den Weg läuft, besagt Folgendes: Dieses Tier will irgendwo hin. Nein, ich verkneife mir jetzt die Interpretation, dass wir Menschen immer einen höheren Sinn suchen, auch dort, wo man einfach nur die Realität akzeptieren sollte.

Wer gewinnt?

Manchmal ist es gar nicht so leicht, an das Gute im Menschen zu glauben: Banker, die schon wieder zocken wie vor der Finanzkrise, Politiker, denen hauptsächlich ihre Wiederwahl wichtig ist, Konzerne, die sich ausschließlich am Gewinn orientieren. Techniken, die unsere Natur zerstören und unser Leben gefährden. Dazu einer meiner Lieblingswitze, er ist zugegeben etwas sarkastisch: Mars fliegt an der Erde vorbei. Mit einem Blick auf sie sagt er erschrocken: "Um Himmels Willen, Erde, was ist denn mit dir los? Du siehst ja schrecklich aus." "Ja, stöhnt die Erde, "Mir geht es auch gar nicht gut. Ich habe Homo sapiens." "Mach dir nichts draus," tröstet Mars. "Das geht vorüber." Manchmal denke ich pessimistisch, dass wir eines Tages von der Bildfläche verschwinden werden wie seinerzeit die Dinosaurier. Aber: Es gibt auch Menschen, die andere Wertmaßstäbe haben und die sich nicht nur am Profit orientieren. Und ich hoffe, es werden immer mehr.

Entscheidung

Für eine Reportage über glückliche Menschen stieß ein Journalist auf einen alten Mann, der sehr zufrieden und entspannt wirkte. "Sind Sie glücklich?" erkundigte er sich. Sein Gegenüber nickte zustimmend. "Wie schaffen Sie es nur, bei allem Leid, das es in der Welt gibt, Ihren positiven Gemütszustand zu bewahren? Und vermutlich haben Sie auch kein leichteres Leben als andere Menschen?". "Das stimmt," antwortete der alte Mann. "Aber jeden Morgen, wenn ich aufwache, habe ich die Wahl: Will ich heute glücklich oder unglücklich sein. Ich entscheide mich jedes Mal für das Glück!"

Nichts überspringen

Ich vertrete die These, dass man auf dem Weg zur Kompetenz ebenso wie zur persönlichen Entwicklung keine Abkürzung nehmen kann. Es muss alles selbst erarbeitet werden, mit Geduld, Mut und Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Siehe dazu auch das Kapitel "Gehen Sie Schritt für Schritt" in meinem Buch "Spielregeln des Lebens für mehr Glück und Erfolg." Auch wenn es eine Weile gut geht - auf die Dauer tragen tönerne Füße nicht. Scheitern ist dann eine Chance, zu reifen. Dazu gehört allerdings, dass man sich nicht als Opfer sieht, sondern die volle Verantwortung übernimmt.

Berechnung oder Herz?

Wenn wir etwas aus Berechnung tun, erhalten wir auch nur, was wir berechnet haben. Manchmal sogar weniger, aber niemals mehr. Berechnung ist eine Funktion des Verstandes. Wir überlegen: Wenn ich dieses oder jenes tue, erreiche ich, was ich will. Oder: Wenn ich dieses gebe, erhalte ich jenes. Das Gegenteil davon ist, aus dem Herzen heraus zu handeln. In der Absicht, Freude, Liebe, Unterstützung oder einen Rat zu geben. Wenn etwas zurück kommt, ist es schön, aber es ist nicht das hauptsächliche Motiv. Ein Beispiel: Nach Vorträgen zu meinen Büchern biete ich den ZuhörerInnen an, ihnen eine persönliche Widmung in ein Buch zu schreiben. Persönlich im wahrsten Sinne des Wortes: Ich schaue dem Menschen ins Gesicht und verwandle das, was ich darin sehe in einen Ermutigung oder einen Rat. Das ist immer ein intimer und persönlicher Moment, bei dem ich sehr konzentriert bin. Die Rückmeldung hat schon häufig gezeigt, dass ich das Richtige treffe. Meist möchten viele diese besondere Widmung haben.

Respekt bitte!

Wir sollten darauf achten, dass wir die Werte, die wir verkünden, auch leben. Mir ist wichtig, mit anderen Menschen respektvoll umzugehen. Selbst wenn man wenig Zeit hat oder eine Bitte ablehnen muss, kann das freundlich geschehen. Ich stelle mir dabei immer vor, wie ich mich wohl fühlen würde, wenn man mich in einer bestimmten Weise behandelt. Und dabei kann ich - wie wohl jeder von uns - auf eigene Erfahrungen zurückgreifen. Hier sind zwei, die ich in dem Zusammenhang nicht vergessen habe: Vor ein paar Jahren war ich von dem Erstling eines Ratgeber-Autors (sein Buch war da bereits ein Bestseller)so begeistert, dass ich ihm gerne eine Freude machen wollte. Ich besorgte - und das war durchaus aufwändig - ein besonderes Buch zu seinem Spezialgebiet und schickte es ihm mit einem persönlichen Brief. Wenig später bekam ich ein Schreiben von seiner Sekretärin, Herr X habe das Buch dankend erhalten. Etwa zur gleichen Zeit: Nachdem ich innerhalb eines Projektes mit einer international bek

Die Super-Diät

Neulich im Fernsehen: Bei Maischberger wird eine Dicke und eine sehr Dünne wie in einer Freakshow vorgeführt, während sich drei Diät-Ärzte um ihre Kompetenz streiten. Der Stern titelt "Abnehmen mit Gefühl". "Brigitte" bringt die neue Diät. Und Selbstmitleid-Bücher von bekannten Dicken boomen mit der Botschaft: "Die Dünnen sind so gemein zu mir" und "Ich will mich nicht mehr für mein Dicksein entschuldigen." Hallo, anderswo verhungern Menschen und wir haben ein Luxusproblem! Mir reicht´s. Hier für alle Freunde und Betroffene, was es ganz einfach braucht, um schlank zu werden und zu bleiben: 1. Ausreichend Bewegung. 2. Nahrung, die einem persönlich gut tut - nährt, das Auge und den Geschmack erfreut. Das essen, wenn man Hunger hat und aufhören, wenn man satt ist. 3. Essen nicht als Ersatz für ein seelisches Defizit wie Einsamkeit, Langeweile, Erschöpfung oder als Kontaktmittel nutzen. Wer das nicht umsetzen will oder kann, muss sich ehrlich Gedanke

Gute Vorsätze

Leider gibt es keine Zauberformel, wie man gute Vorsätze verwirklicht. Entscheidend ist und bleibt Ihr Wille. Der hängt allerdings von Ihrer Motivation ab - und die können Sie mit psychologischen Mitteln unterstützen. Motivation kann von innen kommen (intrinsische Motivation) oder von außen (extrinsische Motivation). "Von innen" bedeutet: Sie haben durchaus Lust dazu, auch wennn es bisher noch nicht geklappt hat. Z.B. Eine Sprache zu lernen, regelmäßig eine Entspannungsmethode anzuwenden , Sport zu machen, mehr Zeit für die Familie zu haben. "Von außen" heißt: Es ist zwar nützlich und notwendig, aber Sie haben überhaupt keine Lust dazu. Z.B. die Steuererklärung diesmal rechtzeitig zu machen oder den Keller aufzuräumen. Überlegen Sie sich für jeden einzelnen Ihrer Vorsätze, ob Sie dazu von außen oder innen motiviert sind. Warum? Weil die beiden Motivationsarten unterschiedliche Verstärkungen brauchen. Die innere Motivation können Sie mit Fantasie fördern. Malen Sie